2. Benefiz-Konzert

Mittwoch, 12. September 2012, 19.30 Uhr,
Kulturkirche St. Stephani Bremen

Zweites Benefizkonzert zugunsten der Aktion „Somalia- Krise“ der Organisation „Ärzte ohne Grenzen“.

Es laden ein:
Die Kulturkirche St. Stephani Bremen und
das ensemble d´accord.
Leitung: Tim Günther

  • Besselstraßenchor
  • Bremer Jazzchor Just friends
  • Bremer RathsChor
  • Chor Trupe-Lilienthal
  • Cor em Canto
  • Ensemble d´accord
  • Hinz und Kunzt
  • Polizeichor Bremen
  • Pop Voices
  • Terzattacke

Warum wir für Afrika singen…

Das Benefizkonzert „Bremer Chöre singen für Afrika“ im Februar dieses Jahres war so erfolgreich, dass nun ein zweites Konzert zugunsten der Somalia-Hilfe von „Ärzte ohne Grenzen“ auf dem Programm steht.

Obwohl die medizinische und Ernährungssituation am Horn von Afrika unverändert dramatisch ist, hat die UNO vor kurzem die Hungersnot in dem ostafrikanischen Land unverständlicherweise für beendet erklärt.

Doch der seit zwei Jahrzehnten andauernde Konflikt in Somalia setzt sich fort und die anhaltende Dürre verschlimmert die Lebenssituation der Menschen weiter – es ist bislang eine der schwersten Trockenperioden, die das Land erlebt hat. Tausende Menschen sind bereits geflohen und suchen Hilfe in Flüchtlingslagern in Kenia und Äthiopien. Die mangelnde Infrastruktur und fehlende Gesundheitseinrichtungen verschlimmern die Lage der Bevölkerung. So breitet sich beispielsweise eine Masern-Epidemie immer weiter aus.

Zudem gab es in den vergangenen Monaten in Süd-Somalia und der Hauptstadt Mogadischu immer wieder Kämpfe. Somalia ist der Schauplatz eines brutalen Kriegs zwischen der somalischen Übergangsregierung – die den westlichen Regierungen nahe steht und von den Truppen der Afrikanischen Union unterstützt wird – und bewaffneten oppositionellen Gruppen, vor allem der Al-Shabaab. Mangels eines funktionierenden politischen Systems hält dieser Krieg, verbunden mit tödlichen Fehden zwischen somalischen Clans, unabhängige internationale Hilfe von vielen Menschen fern. Die Bevölkerung sitzt zwischen verschiedenen Kräften sozusagen fest, die ihr entweder aus politischen Gründen, oder um den Gegner zu schwächen, humanitäre Hilfe vorenthalten.

In weiten Gebieten des Landes gibt es praktisch keinen Zugang zu einer Gesundheitsversorgung. Die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ arbeitet seit zwei Jahrzehnten in Somalia und betreibt an neun Orten auf beiden Seiten der Front Hilfsprogramme – sowohl in den Gebieten, die unter Kontrolle der Übergangsregierung stehen als auch in jenen, die von Al-Shabaab kontrolliert werden. Sie tut alles in ihrer Macht Stehende, um ihre Hilfsaktivitäten zu verstärken und den wachsenden Bedarf zu decken. Unter diesen Bedingungen hat „Ärzte ohne Grenzen“ in einem Zeitraum von sechs Monaten medizinische Nothilfe für mehr als 10.000 schwer mangelernährte Kinder geleistet. Darüber hinaus versorgten die Teams in Somalia, Kenia und Äthiopien 54.000 Kinder in ambulanten Ernährungsprogrammen an mehr als 30 verschiedenen Orten.

Bereits seit Jahren fliehen viele Somalier in Nachbarländer wie Kenia. Im Juni 2011 erreichten die Flüchtlingszahlen dort mit mehr als 40.000 Neuankömmlingen pro Monat ein historisches Hoch. In den Flüchtlingslagern in Kenia und Äthiopien konnte „Ärzte ohne Grenzen“ Zehntausenden Menschen eine medizinische und ernährungstherapeutische Versorgung bieten.

Die Aufstockung ihrer Projekte innerhalb Somalias ist eine lang-wierige und schwierige Aufgabe. Die fehlende Sicherheit im Land, besonders in den Grenzregionen sowie die Behinderungen der Hilfe in einigen Teilen des Landes erschweren die Arbeit der Teams. Trotz dieser Bedingungen konnte „Ärzte ohne Grenzen“ die Hilfe verstärken und neben den bereits bestehenden Projekten neun weitere medizinische Einrichtungen in Süd- und Zentral-Somalia eröffnen.

„Ärzte ohne Grenzen“ ist damit für die Somalier zur wichtigsten Anlaufstelle für kostenlose medizinische Hilfe geworden. Die Organisation benötigt für ihre lebensrettende medizinische Hilfe dringend weitere finanzielle, politische und moralische Unterstützung. Die teilnehmenden Chöre wollen mit ihrem Konzert einen Beitrag dazu leisten.

Paradoxerweise ist in den letzten Monaten die Hungersnot in Somalia von der UNO „offiziell“ für beendet erklärt worden – an sich schon ein eigenartiger, unglaubwürdig anmutender Vorgang. Der skurrile Widerspruch wird noch verstärkt durch die Tatsache, dass sämtliche Hilfsorganisationen – einschließlich der UNO – ihre Aufrufe für Sach- und Geldspenden sowie für Einsätze von Hilfskräften ausdrücklich aufrecht erhalten und aktualisiert haben.